Im Rahmen meiner künstlerischen Recherche stieß ich bei den Begehungen der Bisamberger Weingärten oft auf leerstehende und unverschlossene Hütten, die dadurch zugänglich wurden und einen Einblick in ihre Innenräume ermöglichten. Im Inneren fand sich häufig eine scheinbar zufällige Ansammlung von organischen und anorganischen Materialien. Darunter befanden sich Werkzeuge, kleinere Geräte und Materialien für den Weinbau.

Stammersdorf, 32 x 24 cm, Tusche, Aquarell auf Papier, 2024.
Auch Möbelstücke waren gelegentlich zwischen den anderen Gegenständen zu erkennen. Durch die lockeren Holzlatten der Hütten drangen Pflanzen, vertrocknete Äste und Laubwerk in den Innenraum ein und durchzogen die Materialhaufen. Diese Szenerie erzeugte eine neue ästhetische Dimension, die zugleich die historische Verlassenheit der Orte spürbar machte.

Stammersdorf, 32 x 24 cm, Tusche auf Papier, 2024.
Die Weingartenhütte diente ursprünglich vielfältigen Zwecken, darunter die Nutzung als Aufenthaltsort oder als Lagerraum. Im Laufe der Zeit verlor sie jedoch ihre Funktion, was zu einer zunehmenden Vernachlässigung führte. Parallel dazu setzte eine sukzessive Rückeroberung der verlassenen Hütten durch die umgebende Natur ein, die den Außen- wie Innenraum transformierte.

Stammersdorf, 32 x 24 cm, Tusche auf Papier, 2024.
Für mich erschien die Weingartenhütte als eine Form der Alltagsinstallation, ein Begriff aus der zeitgenössischen Kunst, der die Inszenierung von Alltagsobjekten in einem neuen, künstlerischen Kontext beschreibt. Obwohl diese Inszenierung unbewusst und zufällig ist, transformiert sie den Raum und verleiht ihm eine neue Bedeutung.

Stammersdorf, 32 x 24 cm, Tusche, Aquarell auf Papier, 2024.
Dieser Prozess verdeutlicht, wie alltägliche Räume und Objekte durch den Einfluss von Zeit und Natur ästhetisch neu kontextualisiert werden können und dadurch zusätzliche Bedeutungsebenen erlangen – ein Aspekt, der in den Illustrationen veranschaulicht werden soll. Die Darstellungen dokumentieren die Innenräume in ihrem verlassenen Zustand und wurden auf Papier mit Tusche ausgeführt.